Abschied von Russland

heute verabschieden wir uns von Russland mit einem erneuten sehr guten Mahl in dem Restaurant „Las promenadoz“ (heißt tatsächlich so, war wohl mal jemand in Cuba) am Strand von Lesnoje. Dicht am Meer, das heute ganz ruhig ist, genießen wir den Abend. Unsere Unterkunft liegt kaum 400m weit entfernt, wir sind am Strand barfuß entlang gegangen zum Essen und zurück, perfekt.

Ein bißchen mehr haben wir heute auch noch gemacht. Morgens sind wir auf der Nehrung Richtung Osten gefahren und haben einen Museumskomplex in Rybatschi (früher Rossiten) besichtigt, der zur Entstehungs- und Besiedlungsgeschichte der Nehrung informiert mit Schautafeln, die allerdings vorwiegend russisch waren. In einem großen Raum wird über den Segelflug auf der Nehrung berichtet, tatsächlich hat wohl ein gewisser Ferdinand Schulz hier schon in den 20er Jahren mehrere Weltrekorde aufgestellt mit seinem Supergleiter, und die Nehrung ist wegen der perfekten Aufwinde an den Dünen einer der Orte, an denen der Segelflug in Deutschland entstand. Ein Modell des Gleiters ist hier ausgestellt.

Segelgleiter Schulz

Wir sind dann hier auch zum Kurischen Haff gegangen und haben uns diese weite ruhige Wasserfläche angeschaut; aus dem dichten Schilf tauchten mal Reiher, mal auch ein Kormoran auf, in der Ferne an der Küste im Westen die großen Wohn- und Hotelkomplexe von Selenogradsk (dem alten Cranz), im Süden die Samlandküste von Russland und kaum zu erkennen im Südosten wohl die Mündung der Memel in das Kurische Haff.

Im Museumskomplex gibt es noch ein „Museum des russischen Aberglaubens“, und hier sind alle möglichen Trolle und Geister als holzgeschnitzte Figuren ausgestellt (mit russischer und deutscher Erklärung!)

Holzgrusel Holzgrusel1

Auf den Besuch der „Vogelberingungsstation Fringilla“ (Fringilla ist der Buchfink!) haben wir verzichtet, sind dann weiter gefahren zum sog. Tanzenden Wald. Auf dieser Düne wurde in den 60er Jahren ein Kiefernwald gepflanzt, und dann entwickelten sich gewundene, teils zu Ringen verdrehte Bäume, die irgendwann einem poetischen Menschen die Idee eingaben, dies als „tanzenden Wald“ zu bezeichnen. Das ist jetzt ein ganz offzielles ausgeschildertes touristisches Ziel und wurde neben uns von zahlreichen Menschen besucht; auf einem Rundpfad wird man durch den Wald geführt. Zur Erklärung dieses Phänomens gibt es natürlich wie immer viele sich widersprechende Hypothesen, die ich hier nicht wiedergeben will. „Die Gelehrten streiten sich“, heißt es in so einem Fall, und das ist auch gut so, dafür sind sie da.

tanzender wald3 tanzender Wald

Die Strasse über die Nehrung zieht sich echt lang hin, das unterschätzt man schnell, insgesamt ist sie ja auch ca. 90km lang, und morgen werden wir sie ganz im russischen und litauischen Teil befahren.

Sonnenuntergang4

 

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Karl Verfasst von:

2 Kommentare

  1. Klaus
    10. Juni 2017
    Antworten

    Hallo Bökis, mal was anderes: Wir melden uns hiermit zu Eurem Tulpem-Dingens-Fest an, freuen uns auf Euch. Liebe Grüße von Klaus und Renate

    • Mechthild
      13. Juni 2017
      Antworten

      Liebe Renate, lieber Klaus,
      wir freuen uns sehr auf euch. Braucht ihr Unterstützung bei der Unterkunft?
      Bis bald
      Mechthild

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