400 Km pro Tag bringen uns bis Freitag nach Bielefeld, so ist unser Plan. Welcher Weg, welcher Straßen, wo übernachten, das wollen wir unserer Lust überlassen. Abschied von Tirana macht uns keine Probleme. Schnell geht es auf guten Straßen in Richtung Norden. Auch bei der Ausfahrt zeigt sich deutlich, hier ist eine europäische Hauptstadt. Firmenvertretungen in repräsentativen Gebäuden, Autovertretungen, alles was so üblich ist bei Großstadtausfahrten. Allerdings alles in kleinerem Maßstab.
Weiter geht es über Land, teilweise Autobahn, streckenweise gute Landstraße. Kurz vor der Grenze treffen wir auf zwei große Wohnmobile aus Gütersloh!! Begrüßung, Winken, Hupen, an der Grenze werden wir uns wieder sehen und Karl wird ein paar Worte mit den Güterslohern wechseln.
Die Grenze zu Montenegro überqueren wir bei Muriqan. Es ist heiß, über 30 Grad und unser Mercedes hat keine Klimaanlage. Heute vermissen wir sie. Direkt nach der Grenze in Montenegro verändert sich die Umgebung. Die Straßen sind zuverlässig gut, fast keine Schlaglöcher mehr. Auch die Seitenstreifen sind jetzt befestigt. Keine Hirten mit Ziegen und Schafen mehr, keine Kühe, die ausgeführt werden und auch fast keine Betonskelette. Bei Dobra erreichen wir die Adriaküste. Links das Meer und rechts hohe Berge und schroffe Felsen. Auch die Liebe zu den alten Mercedes Autos hat abgenommen. Hier fahren überwiegend neuere Modelle und unterschiedlicher Marken als in Albanien. Montenegro ist landschaftlich wunderschön.
Eine Pause ist nötig, wir finden an der Straße in Dobra ein gutes Lokal und essen auf Empfehlung des Gastwirts Ziege und regionalen Käse und gegrillte Zuccini. Ein viel zu großes Mittagsmahl für eine lange Autofahrt. Die Reste werden für ein Picknick am nächsten Tag eingepackt. Wir entscheiden, an der Küste lang zu fahren und hoffen auf einen Übernachtungsort mit Meer, um noch einmal in der Adria zu baden. Weiter gehts also, das Navi (auf Dubrovnik programmiert) führt uns. Und sagt plötzlich „links halten und Fähre nehmen“. Fähre nehmen? Wir umfahren gerade eine Meeresbucht und genau dieser Weg kann mit einer Fähre abgekürzt werden. Klasse, so befinden wir uns ganz überraschend auf einer kleinen Autofähre und lassen uns den Wind um die Nase wehen. Für 4,50 €.
Dann kommt Kroatien. Der genaue Verlauf der Grenzen in dieser Region verwirrt uns. Es gibt einen ganz schmalen kroatischen Streifen an der Küste, dann ist da rechts Bosnien-Herzegowina. Wir fragen uns, wie sich das wohl entwickelt hat und werden es zuhause nachlesen.
In Kroatien werden die Häuer noch besser, die Umgebung ist noch „westeuropäischer“. An dieser Küste gab es schon immer Tourismus und das ist ihr deutlich anzusehen. Die Infrastruktur ist sehr gut und auf die Bedarfe der Besucher ausgerichtet. Die ganze Küste ist bebaut mit Hotels, Appartementhäusern und Gastronomie. Was uns aber überrascht und unsere Päne kreuzt, ist, dass, zwischen der „Küstenstraße“ und dem Meer noch Berge sind. Zunächst fahren wir keineswegs wie gehofft direkt am Meer lang. Am Ende landen wir in einem schlichten Zimmer in Dubrovnik in der Nähe der Altstadt. Ein längerer Besuch in Kroatien und in Dubrovnik sind ja erst für einen der nächsten Urlaube geplant, am Abend besichtigen wir aber die Altstadt schon mal. Aber schon um diese Zeit haben die Touristen das Sagen: die Chinesen, die Deutschen, die Spanier, die Japaner, aus vielen Ländern sind sie schon da und bevölkern die autolose Altstadt. Wir sind nicht vorbereitet gewesen auf dieses Weltkulturerbe. Eine riesige erhaltene Stadtmauer, eine wunderschöne Altstadt. Unglaublich. Und auch ein großer touristischer Rummel. Und die Preise sind, verglichen mit denen in Albanien, dreimal so hoch. Trotzdem, wunderbar. Eine riesige Überraschung für uns, dieses Dubrovnik. In der Stadt wurden übrigens Teile der Serie „Games of Thrones“ gedreht, weil so viel altes noch vorhanden ist. Oder wieder aufgebaut wurde. Es werden Touristenführungen angeboten speziell zu diesen Drehorten! Die Jugoslawienkriege haben auch in Dubrovnik von 1991 – 1992 gewütet. Über 1000 Granaten haben in der Stadt große Zerstörungen angerichtet und mehr als 300 Menschen starben. Auch über die Jugoslawienkriege werden wir noch mal lesen.
An einem wunderschönen lauen Abend sitzen wir also in Sichtweite der alten Mauern auf einer Terrasse über der Adria, essen einen Salat, trinken Wein und Wasser und schreiben für euch diesen Beitrag. Wir schaffen es gerade noch, bevor der Gewittersturm die Restaurantmitarbeiter dazu zwingt, alle Sonnenschirme zusammenzubauen und zu retten.
Morgen geht es weiter.
Oh Freitag ist „schon“ Schluß 😉
ich werde eure Reiseberichte vermissen.
Es ist herrlich mitzulesen.
Gute Heimreise!
Viele Grüße
Elke
[…] aufmerksame Leser unseres Blogs: diese Fähre haben wir schon einmal benutzt, und zwar vor einem Jahr auf der Rückfahrt von Albanien Richtung Heimat! Wir kamen damals aus […]