Russland / Kaliningrad Oblast, erste Orientierung

Über Olsztyn/Allenstein fügen wir nachträglich in das Post von gestern noch einige Informationen ein. Die masurische Seenplatte und ihre Hauptstadt haben uns doch sehr gut gefallen.

Früh sind wir losgefahren und haben gehofft, dass wir unterwegs Kartenmaterial bekommen können. Unser Navi hat nämlich keine  Informationen über diesen Teil unserer Reise, weil wir nicht daran gedacht haben, auch die Dateien für Russland aufzuspielen. Die Straßen waren gut, es gab wenig Verkehr. Alles hat geklappt. Sogar der Andrang an der Grenze hielt sich in Grenzen. Vielleicht 30 Autos wollten vor uns über die Grenze. Alles „kleiner Grenzverkehr“. Im Prinzip gibt es den aber wohl nicht mehr, weil sich das Klima zwischen den beiden Ländern Polen und Russland verschlechtert hat, seitdem beide Länder von eitlen Herren beherscht werden, und natürlich auch seit der Ukraine-Krise. Es ist also für Polen viel schwieriger eben mal kurz über die Grenze zu fahren, um billig zu tanken (der Liter Benzin kostet hier unter 40 Rubel, d.h. knapp 60 Cent!!).

Wir haben letztlich für den Grenzübertritt in der Schlange mit vielen polnischen und russischen Autos 3,5 Stunden gebrauch! 4 Stationen: polnischer Zoll, polnische Passkontrolle, russische Visakontrolle und dann russischer Zoll. Das war für uns am Aufwändigsten, wir mussten eine Einfuhrgenehmigung für unser altes Auto ausfüllen. Wenn wir es nicht in einem Jahr wieder ausgeführt haben, sind Strafe und Zoll fällig. So ist das hier. Alles war aber ganz freundlich, und ein russischer Grenzer sprach sehr gut Deutsch und hat uns viel geholfen.

Und wir haben auch keine Straßenkarten von Kaliningrad bekommen, weder in den Tankstellen kurz vor der Grenze noch dahinter. Merkwürdig. Wir haben spekuliert, dass das mit den wenig freundschaftlichen Beziehungen zu tun hat.

Russland Ka

Unser Hotel in Kaliningrad zu finden (ohne Navi, ohne Strassenkarte, wenig Kenntnis von kyrillischen Buchstaben!) hat uns zwar etwas Sorgen gemacht, de facto war es dann aber doch relativ einfach. Das Haus liegt am Oberteich (Prud Verchnij), und als wir den erreicht hatten, mußten wir einfach ganz um ihn herumfahren und schon hatten wir es.  Die kleinen Karten im Reiseführer und einmal einen jungen Mann fragen haben gereicht. Wir haben bisher nur Menschem mit sehr rudimentären Englischkenntnissen getroffen (nur zwei russische Zöllner sprachen Deutsch).

Das Fotos unten ist schon am Abend vom Hotel gemacht. Da ist es besonders romantisch. Karl hat uns gleich das Zimmer mit riesigem Balkon und Blick auf den Teich für einen kleinen Aufpreis gesichert. Wunderschön!

Ka Teich Hotel 1

Die Stadt ist ziemlich anders, als wir das aus den Ländern unseres bisherigen dritten Abschnitts erlebt haben. Viele Straßen sind in einem schlechten Zustand. Hohe etwas protzige Neubauten stehen neben alten „übergebliebenen“ Häuser.

Ka Hauser 1 Ka Haeuser 2

Die Grundstücke in Seenähe sind sicher begehrt und so haben wir bei unserer abendlichen Suche nach einem Restaurant mehrere abgeschlossene und von Wachpersonal bewachte Areale gesehen.  Und Ruinen gibt es auch noch.

Ka Teich Ruine

Arm und Reich sind hier nah beieinander. Nach einem Ort für unser Abendbrot mussten wir lange suchen. Am See gab es nichts. Am  Ende haben wir dann doch noch was gefunden.

Wir sind in der Nähe des Sees geblieben. Um den Teich läuft ein Fahrradweg und, getrennt davon, ein Fußgängerweg. Immer wieder gibt es kleine Spaßinseln: Basketballplatz, vollständig vergittert, Kindervergnügen, viele Sitzbänke. Viele promenierten am Abend dort lang und manche genossen Espresso mit Geschmack to go direkt aus dem rückwärtigen Teil von speziellen Kleinwagen. Das scheint hier ein neues Geschäftsmodell zu sein. Und das gab es auch auf Fahrrädern und auf Karren.

Ka Teich 1 Ka Kaffee 1

 

Und für Hundebesitzer und -besitzerinnen gibt es auch Unterstützung.

Ka Hund und Tuete

Der erste Eindruck dieser so besonderen Stadt an diesem besonderen Ort ist ganz positiv. Mal sehen wie es weitergeht.

 

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Mechthild Verfasst von:

2 Kommentare

  1. 21. Juni 2017
    Antworten

    Boah, das ist ja spannend, ich schaue mich hier gerade um, vor 2 Jahren standen wir an der Grenze, hatten uns leider nicht rechtzeitig um ein Tagesvisum gekümmert, aber schon die Nähe zu Russland und das Storchendorf waren irre. Du bist so schnell durch Masuren gefahren, wo wir 2 x 2 wochen verbracht haben. LG Anja

    • Mechthild
      26. Juni 2017
      Antworten

      Liebe Anja,
      wir haben eine ganze innere Liste von Orten und Gebieten die es gelohnt hätte intensiver anzuschauen. Aber wir treffen andauernd eine Auswahl und je mehr wir sehen um so mehr wissen wir was wir einfach ignorieren. Masuren z.B.
      Schöner Gruß Mechthild

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