heute geht es in Richtung Süden, d.h. Donau und Ungarn. Auf der Autobahn Richtung Bratislava rasches Vorwärtskommen, dann aber bei Hlohovec Abfahrt mit dem Ziel eines Zwischenstops in Nitra. Die Stadt ist sehr alt, schon im 9. Jahrhundert urkundlich belegt, aber wir belassen es bei dem kurzen Kontakt und trinken eine hausgemachte Limonade und einen Cappuccino in der Fußgängerzone. Diese hausgemachten Limonaden sind einfach toll! Es gibt sie mit Erd-, Him- oder Blaubeeren, auch mit Zitrone und Limette, wir haben heute Gurke und Minze erwischt. Man kriegt einen Krug mit 1/2 Liter, mit Strohhalm, allein schon toll anzusehen, in der Sonne draußen sitzend sehr erfrischend. Wenn ich ein Restaurant hätte in Bielefeld, würde ich diese Limonaden ins Programm aufnehmen.
Die Fahrt dorthin geht wieder übers Land, die Rapsfelder werden immer größer (die Äcker allgemein sind unglaublich groß; weshalb?) und wir haben einen heißen Tag. Hier, wer’s nicht glaubt, der Beweis:
Neben dem kleinen Cafe entdecke ich auch ein Hinweisschild auf ein Antiquariat, und im Eingang hängen die Bücher an der Decke:
aber leider in den Regalen kein Schnäppchen, wenn es auch eine ganze Reihe deutschsprachiger Bücher gibt.
Dann weiter in die slowakische Donautiefebene hinein und vor Komárno abbiegen in Richtung Štúrovo. Vorher schon taucht die breite Donau mal auf und je näher wir Štúrovo kommen, desto größer wir die grüne Kuppel einer großen Kirche, eines Doms, der die Stadt beherrscht. Aber als wir da sind, wird klar, dieser Dom liegt auf der anderen Seite der Donau, in Ungarn! Diese Donau begleitet uns ja auf allen Etappen unser bisherigen Reise, wir haben sie immer wieder angetroffen und die mehrfach überquert. Wir mögen diesen Fluss und seine vielen unterschiedlichen Teile sehr.
Štúrovo und die ungarische Stadt Esztergom liegen sich gegenüber, eine Brücke führt über die Donau und mitten auf der Brücke ist die Landesgrenze, natürlich nur noch symbolisch repräsentiert durch die nebeneinander hängenden Fahnen von der Slowakei und Ungarn.
Dieser Teil von Slowakien ist sehr ungarisch geprägt, alle Ortsschilder sind zweisprachig, Speisenkarten, Reklamen, alle möglichen Verlautbarungen sind auch auf ungarisch. In der Nachbarstadt Komarno sind zwei Drittel der Bevölkerung ungarisch.
Morgen werden wir mal in das andere Land gehen. Von dem Balkon unserer Pensionswohnung aus sehen wir die Kuppel der Kirche auch, und das ist eine Premiere, dass wir von unserem Schlafzimmer in ein anderes Land gucken können.
Die Tour entlang der Donau haben Tina und ich auf der ungarischen Seite 2006 gemacht. Station in Esztergom. Besichtigung der größten klassizistischen Basilika des Landes, Besuch der Visegrád Burg. Abstecher nach Budapest. „Eure“ Fähre haben wir dann zur Überquerung der Donau in die Slowakei Richtung Polen genommen. Wer weiß, wer genau dort vor ca., 73 Jahren auch schon seine Spuren hinterlassen hat? Weiterhin schönes Rapsblütenwetter!
Korrektur: Wir sind in Visegrád mit der Fähre übergesetzt. Da gibt es dann auch keine Brücke.