Wasserfälle und Symphoniekonzert

heute haben wir uns nach dem Frühstück noch mal auf eine Tour um die Plitwitzer Seen begeben und sind gewandert. Leider konnte man die Wege auf Höhe der Wasseroberfläche nicht benutzen, weil sie teilweise überschwemmt waren und die Wege deswegen gesperrt waren. Aber trotzdem wunderbare und atemberaubende Ausblicke auf dieses  System der Seen, die auf einer Strecke von mehreren Kilometern sich kaskadenartig und mit vielen Wasserfällen durch das Karstgebirge herabstürzen. 16 Seen sind oberirdisch und der Höhenunterschied beträgt über 120m.

Plitwitz Plitwitz1 Plitwitz3

An diesen Seen sind mehrere Karl-May-Verfilmungen gedreht worden, und es gibt natürlich auch eine Internetseite, wo man sehen kann, welche Szene in welchem Film bei welchem See gedreht wurde. Im gestrigen Beitrag ist ja schon die Verlinkung angezeigt worden.

Der Wanderweg war nicht zu anstrengend, es waren (noch) nicht zuviele Touristen unterwegs, die Hitze nicht zu groß, deswegen war es für uns ein gutes Abschlußprogramm und dann fuhren wir ab Mittag weiter nach Split. Die Hälfte dieser Strecke war dann wieder die Autobahn A1, und schon letztes Jahr, als wir sie auf der Rückfahrt von Albanien benutzten, hatte ich beschrieben, dass sie in wunderbar perfektem Zustand ist aber durch eine ziemlich monotone, ja langweilige Gegend führt. Diese Karstlandschaft muss für die Menschen, die dort leben, eine große Herausforderung sein, weil es so aussieht, als sei da wenig Möglichkeit zur Landwirtschaft außer Ziegen- oder Schafherden.

Die Temperaturen stiegen, in Split hatten wir dann 25 Grad, mit einiger Mühe und mehreren Telefonaten mit unserer „Hausdame“ fanden wir dann das Apartment; wir hatten ja Parkplätze mitgebucht, denn das Apartment ist in der Altstadt und die ist natürlich autofrei. Nach Ruhepause gingen wir dann abends erstmals in die Stadt, um etwas zu essen, aber dann entdeckte ich, dass wir dicht am Städtischen Theater waren und auf dem Programm für heute stand ein Konzert mit insbesondere auch dem Concierto de Aranjuez von Joaquin Rodrigo, das mir in der Fassung mit Miles Davis sehr vertraut ist und zu meinen Lieblingsstücken gehört.

Konzert

So gingen wir kurzentschlossen in das Sinfoniekonzert! Es gab Mozart, Glasunow, Rodrigo und dann das Te deum von Bruckner. Das spannende war – und das wurde uns erst im Laufe des Abends klar – dass es ein Konzert war, bei dem Nachwuchskünstler auftraten (vielleicht zum ersten Mal?!) von verschiedenen Musikschulen. Der Titel des Abends „Filharmonija Buducnosti“ bedeutet nämlich „Philharmonie der Zukunft“. Der Dirigent der Mozartouvertüre, der Saxophonist des Glasunow- und der Gitarrist des Rodrigo-Konzertes waren offensichtlich am Beginn ihrer Laufbahn, aber bereits sehr gut und sie wurden auch frenetisch beklatscht. Am tollsten aber fand ich die Bruckner-Aufführung: das Orchester und der Chor wurden doppelt besetzt, neben jedem Profi des Orchesters und neben dem Chor tauchte auch ein junger Künstler auf, in weiß gekleidet, der mitspielte.

Rodrigo

Bruckner ist ja eh‘ schon ziemlich gewaltig und er liebt ja die Blechbläser, und jetzt waren auf einmal mehr als 200 Künstler auf der Bühne, die von dem engagierten und lebhaften alten Dirigenten geleitet und gebändigt wurden. Das ist eine tolle Idee, jungen Künstlern auf diese Art die Möglichkeit zu geben, vor großem Publikum aufzutreten.  Wunderbar! Ein perfekter Abschluß für diesen abwechslungsreichen Tag!

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Karl Verfasst von:

Ein Kommentar

  1. Peter
    22. Mai 2016
    Antworten

    Lieben Gruß in den Karst, den ich von Triest her kenne, schickt euch
    Peter

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