ähnlich wie von Bitola aus wollten wir auch heute einen Nationalpark besuchen, den Galicica Park, der das ganze Gebiet zwischen dem Ohrid- und dem Prespasee umfaßt und seltenste Pflanzen und Tiere beherbergen soll. Nun, unser diesbezüglicher Versuch ist gescheitert. Zum einen haben wir kein dem Pelister-Park entsprechendes Info-Zentrum gefunden (die Angabe im Reiseführer war nicht nachvollziehbar, an der angegebenen Stelle gab es nichts), und als wir dann auf der Strasse zwischen Ohrid-See und Nationalpark gen Süden fuhren, um dann auf einer sehr aufregend aussehenden Strasse (tolle Serpentinen) das Gebirge zu überqueren, sahen wir an der Abzweigstelle ein verdächtiges Schild mit Stop-Zeichen, und ein auch gerade haltendes slowenisches Paar erklärte uns, dass der Pass noch wegen der Menge Schnee oben auf 1600m Höhe gesperrt sei. Das hatten wir ja schon mal am Anfang beim Großglockner, nur gibt es hier natürlich keinen Ersatz durch einen langen Tunnel.Später haben wir erfahren, dass diejenigen, die von der östlichen Seite aus, vom Prespa-See, das Gebirge überqueren wollten, keinen Hinweis auf die Sperre hatten; d.h. sie fuhren den Berg hoch und standen nach einigen Kilometern überrascht vor den Schneemassen. Haben wir Glück gehabt!
Was tun? Zurück nach Ohrid, auf die Strasse nach Bitola und dann über Resen am Prespa-See entlang, um das Gebirge von der östlichen Seite zu beschauen? Das wären doch wieder fast 2 Std. Autofahrt für eine Strecke geworden, und das schien uns zu absurd. Außerdem sprach sehr viel dafür, dass es hier gar keine verläßlich ausgeschilderten Wanderwege gibt (was für ein solches schützenswertes Areal ja nicht schlecht ist), und so blieb es dann bei diesem Versuch.
Auf der Fahrt am See entlang, wo es auch Richtung Albanien geht, haben wir aber Michov Grad besucht, das „Museum auf dem Wasser“ in der „Buch der Knochen“ (wird tatsächlich so angekündigt). Im See haben die Unterwasserarchäologen viele Spuren einer prähistorischen Pfahlsiedlung entdeckt (mehrere Tausend Pfahlreste) und jetzt auf einer großen Holz-Plattform ein kleines Dorf mit mehr als einem Dutzend Lehmhütten nachgebaut. Die gefundenen Spuren deuten auf eine Besiedlung etwa im Übergang von Bronze- zu Eisenzeit um 1000 v. Chr. hin. Das Dorf macht einen sehr guten Eindruck, man kann von Haus zu Haus gehen auf Holzplanken über dem Wasser. Die Pfähle gingen bis in 5m Tiefe, und das Wasser des Ohrid-Sees ist so unglaublich klar, dass man am Rand der Plattform überall bis auf den Grund sehen kann.
Schon Herodot, der berühmte griechische Geschichtsschreiber hatte im 5. Jhdt. v. Chr. über diese Wassersiedlung geschrieben:
Nachmittags wollten wir dann eine Dampferfahrt auf dem See machen, aber wg. Touristenmangel findet die derzeit nur 1 x pro Tag statt, also morgen. Noch einmal Bummel durch Ohrid, wo doch noch eine beschaulichere Stimmung herrscht als in Bitola. Ganz viele Schmuckgeschäfte, die die berühmte Ohrid-Perle verarbeiten und anbieten; das ist natürlich keine echte Perle, sondern eine perlenähnliche Kugel, die aus irgendwelchen Muscheln hergestellt wird und mit Schuppen eines besonderen Fisches wird dann der perlmuttartige Glanz erzeugt. Angeblich ist das genaue Rezept nur zwei Familien in Ohrid bekannt und wird nur an die männlichen Nachkommen verraten.
Mindestens ebensoviele Schuhgeschäfte gibt es hier, und ein typisches Geschäft sieht so aus, dass in der einen Hälfte für die Damen nahezu ausschließlich High Heel Modelle angeboten werden und in der anderen Hälfte für die Herren nahezu ausschließlich Turnschuhe..
Ihr seid echt tapfer und schafft es immer wieder, das Beste rauszuholen. Und ihr seid scheinbar richtige Pioniere.
„Für den Reisetipp Ohridsee existiert leider noch keine allgemeine Beschreibung. Ihr wertvolles Reisewissen ist jetzt gefragt. Helfen Sie mit, objektive Informationen wie in Reiseführern anderen Gästen zur Verfügung zu stellen. “ holidaycheck
Viel Spaß noch!
P. S.: Sonnabend spielt Bielefeld gegen Kiel. Kiel soll besonders bei Auswärtsspielen gut sein.