Für Italien nehmen wir uns drei Tage Zeit. Heute geht es von Mantova nach Ancona. Das ist dann schon an der Adria. Montag morgen sind die Laster wieder auf der Autostrada, trotzdem fließt der Verkehr und es hat in dieser Hinsicht den ganzen Reisetag keinerlei Probleme gegeben. Je weiter wir in den Süden kommen umso mehr zeigt sich der Frühling.
Mit unserer Reise erleben wir in diesem Jahr sicher 3 Wochen früher Frühling, als wenn wir in Westfalen geblieben wären. Wunderbar. Bühende Obstbäume sind die Regel. Rechts und links der Straße gibt es viele Felder mit Obst, Wein und Gemüse. Wir fahren ja überhaupt durch die Emilia-Romagna, eine Gegend, die uns auch in Deutschland mit wichtigen Produkten und Rezepten versorgt:
Parma – Schinken – wir sehen und riechen auf der Straße auch mehrere Laster mit Schweinen,
Modena – Aceto Balsamico
Bologna – Ragu alla bolognese……………………….
Für uns ist Italien dieses Mal nur „Durchreiseland“. Wir halten kaum an, kaufen keine spezifischen Produkte für zuhause, nur ein wenig Reiseproviant. Aber wir entwickeln ein Konzept für eine weitere Reise; man könnte dabei alle (fast alle) Orte abfahren, in denen die Zutaten für ein italienisches Menü produziert werden. Das könnte sehr interessant sein. Und wir könnten dabei den Zug nehmen oder doch einen Camper.
Nun, wir sitzen im Auto , verlassen die Autostrada und machen am späten Vormittag eine erste Espressopause in Castel S.Pietro Terme. Das ist ein kleines Städtchen mit einem mächtigen Markt am Montag. Kleidung, Kleidung, viel Kleidung, Lederwaren und auch Gemüse, Obst und ein Stand für Trockenfisch. Viel ältere Menschen kaufen ein und auch jüngere Hausfrauen. Ein wildes Gewusel und viel italienische Sprache. So haben wir uns das vorgestellt. Wir halten irgendwo, wo es gerade passt, und finden etwas, dass uns gefällt und inspiriert. Hier ist das so.
Nach einer Stunde und einem Caffe (= Espresso!) mit kleinen Zutaten (gratis) fahren wir weiter. Das Ziel ist jetzt die Adria. Heute werden wir sie noch sehen. Wir entschließen uns, die Autostrada zu verlassen und die parallel laufende Küstenstrasse zu nehmen. Eine Idee wärend der Fahrt ist es, in Pesaro zu halten und gegebenenfalls auch zu übernachten. Das ist einer der Orte mit Fährverkehr auf die andere Adriaseite. Dort angekommen sehen wir, wie Sommerferienorte außerhalb der Saison aussehen. Viele Hotels sind geschlossen, fast alles ist ein wenig triste, die bunten Stände, die im Sommer den Konsum ankurbeln, gibt es nicht. Es ist etwas dunstig. Wir sitzen eine Weile am Kai und schauen in der Ferne den Fährschiffen und in der Nähe den jungen Joggerinnen und Joggern zu (am Horizont kann man Kroatien sehen!!) und entschließen uns doch, bis Ancona weiter auf der Küstenstrasse zu fahren. Romantisch verklärt hoffen wir auf Meeresblick und schöne Orte, aber sehen stattdessen kilometerlang noch nicht aufgewachte Badeorte, noch geschlossene Campingplätze, Industriegebiete und viel Verkehr und Kreisverkehre, einer nach dem anderen. Die Adria sehen wir auch nicht, denn zwischen uns und dem Meer ist eine Eisenbahnlinie, die auch noch eingezäunt ist. Diese Idee war nicht besonders gut. Unsere Schweizer Freunde hatten uns schon vorgewarnt aber nur selber sehen macht klug.
In Ancona suchen wir ein Zimmer im Cityhotel und es gibt eine späte Mittagspause.
Danach schauen wir uns ein wenig in der Stadt um. Ankona ist nach Venedig und Bari die drittgrößte Fährhafen. Wir trinken einen Espresso und schauen der Marco Polo beim Beladen zu und gehen dann ein kleines Abendbrot essen (siehe Tip 1).
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