Stockholm

Unser Aufenthalt in dieser wunderschönen Stadt wird nur kurz sein. Viel zu kurz, um die Stadt richtig kennenzulernen. Jeder von uns erfüllt sich ein paar Wünsche für die Besichtigung.

Ich habe schon vor sehr langer Zeit einen Bericht über die Bergung eines alten Holzschiffs gelesen. Das werden wir in seinem Museum besichtigen. Die  Vasa war ein riesiges hölzernes Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert. Der Dreimaster ist 52 Meter hoch und 69 Meter lang, 1200 Tonnen schwer, 2 Jahre Bauzeit. Gebaut wurde es in Stockholm, um vom Ruhm des Königs Gustav II. Adolf und der Macht des schwedischen Volkes zu künden. Mitten im 30 jährigen Krieg gebaut, sollte es die Polen beeindrucken und mit seinen 64 Kanonen helfen, den Sieg für die evangelischen Schweden zu erringen. Es war ein Prachtschiff.

Mehr aus 700 Statuen schmückten das Schiff. Es war bunt bemalt. Die Farben sind nicht mehr erhalten, nachgearbeitete und angemalte Statuen lassen eine Idee vom Originalzustand aufkommen.

Und es ist nicht mal 2 km gesegelt, dann sank es 1628 mitten in Stockholm in der Fahrrinne. Es war zu hoch und zu windanfällig, um segeltauglich zu sein. Eine Fehlkonstruktion! Die zwei Kanonendecks, die geringe Breite des Schiffs, die Toplastigkeit, alles das führte zum Untergang. Die nachfolgende Untersuchung machte aber keinen Schuldigen fest. Der Schiffskonstrukteur war schon gestorben und im übrigen war das Schiff genau so auf Weisung des Königs gebaut worden.

333 Jahre blieb das Schiff in der Stadt liegen und versank dabei immer mehr im Schlick und Moder der Ostsee. Das Wasser im Hafen mit seinem hohen Schwefel- und geringen Salzgehalt verhinderte das Wirken der Schiffsbohrwürmer, so dass noch 95% der Schiffsubstanz hervorragend erhalten waren, als es 1961 gehoben wurde. Es wurde konserviert, die abgefallenen Statuen wieder angebracht und es ist jetzt in Stockholm eines der beliebtesten Besuchsziele.

Und es ist wirklich beeindruckend, dieses mächtige Schiff aus der Nähe anzuschauen, welches so gut erhalten ist wie sonst keins aus dem 17. Jahrhundert. Zusätzlich ist es in dem Museum angenehm kühl und dunkel (zur Schonung des Holzes werden Temperatur und Luftfeuchtigkeit ständig kontrolliert), was an einem heißen Sommertag auch uns gut tut.

Das Museum ist gut konzipiert. Eine kleine Führung von 25 Minuten auf Deutsch und ein Film, in vielen verschiedenen Sprachen mit jeweils englischen Untertiteln angeboten, sind im Eintrittspreis enthalten.

Beim Schlendern durch die Straßen der Stadt kamen wir auch an einem Antiquariat vorbei. Sowohl Karl als auch ich wurden dort fündig.

Die Stadt ist wirklich großartig und weil Schweden seit 200 Jahren nicht mehr in einen Krieg verwickelt war, sind all die alten Häuser wirkliche Originale. Das ist ganz anders als in den Städten, die wir auf unserer langen Reise gesehen haben. Das Wetter war so gut, überall gab es Außengastronomie und das viele Wasser läßt die Stadt noch reizvoller erscheinen. Es gibt natürlich sehr unterschiedliche Stadtteile mit jeweils spezifischen Baustilen, das genauer zu erkunden, wäre aber eine eigene Reise wert.

Dies ist nur eine winzige Auswahl von Fotos der Häuser mit ihren Details, die wir an den beiden Tagen in Stockholm gesehen haben.

Viel Vergnügen hatten wir in der Markthalle. Der originale Backsteinbau wird gerade renoviert, aber auch der Ersatzbau ist innen ganz nett.

 

Hochwertige Lebensmittel, viele kleine Gastronomien, tolle Spezialitäten. Würstchen vom Bär und Salami vom Elch wanderten auch in unseren Rucksack

Unsere ehemaligen Nachbarn und Freunde sind mit ihren drei Kindern vor einem Jahr nach Stockholm gezogen. Da waren wir zu am Donnerstag zum Abendbrot eingeladen und uns wurden lauter klassische schwedische Spezialitäten aufgetischt. Ein weiterer Höhepunkt unseres Besuchs hier. Spannend waren die Berichte der Fünf über ihre unterschiedlichen Erfahrungen in der neuen Kultur. Und es geht ihnen gut in Stockholm. Wie schön. Danke euch für den schönen Abend.

Mal sehen, wo wir morgen auf unserem Weg nach Deutschland landen.

 

 

 

 

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Mechthild Verfasst von:

Ein Kommentar

  1. 3. Juli 2018
    Antworten

    Ich liebe diese Stadt. Und das Vasa Museum ist so herrlich gestaltet. Das nöchste mal müsst ihr noch nach Skansen. Nicht unbedingt dass man jedes Bauernhofmuseum gesehen haben muss, aber die Lage, der Gegensatz, toll. Und natürlich eine Bootstour durch die Schären und der botanische Garten. Selten verbinde ich eine Großstadt mit soviel Natur wie Stockholm.
    Lieber Gruß
    Elke

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