modernes Hotel in altem russischen Dorf

in diesem kleinen Ort, in dem wir gelandet sind (Ustye Vidlitsy), gibt es kein Museum, keine Kirchen, keine archäologischen Schätze, kurz ein idealer Ort für eine Ruhepause und Spaziergänge. Ich schaue mir das Dorf an, in dem das Hotel, in dem wir sind, sehr auffällig ist durch seine Modernität.

Es ist das einzige Hotel hier, jeder, den ich fragte, wußte sofort, wo es ist. Neu, mit allem modernen Hotelkomfort, WiFi, Sauna, Pool, Zugang zum Fluß, Nähe zum Ladoga-See, das spricht sicher viele an, die z.B. fern von St. Petersburg Erholung suchen. Ich habe auch hier die Sauna ausprobiert, die extra für mich angeheizt wurde (ich war dann auch ganz allein drin). Wie schon in der Sauna des Hotels in Wyborg mußte ich auch hier die Erfahrung machen, dass es unerträglich heiß wurde, nämlich mindestens 110 Grad. Das kenne ich nicht aus deutschen Saunen, und natürlich bin ich auch lange aus der Übung, aber diese Hitze habe ich nicht lange aushalten können.

Im Ort aber russische Dorfkultur. Viele alte Holzhäuser, wie schon von Mechthild beschrieben, viel Verfall, wenige Steinhäuser, zwei kleine Einkaufsläden (z.B. Magazin Phönix).

Im kleinen Hafen zwei intakte und drei marode Schiffe (s. Beitragsbild).  Mehrere Brunnen entdecke ich, an denen tatsächlich noch Wasser aus der Tiefe mit Eimern geholt wird:

Aber es wird auch renoviert, erneuert, überall höre ich Hämmer, Sägen:

also es tut sich was, der Ort ist vielleicht im Umbruch. Angerührt hat mich dieses blaue „Ortstelefon“. Es erinnert mich an mein niedersächsisches Heimatdorf, wo im Ortszentrum eine gelbe Telefonzelle stand in der Zeit, als kaum jemand zuhause einen Festnetzanschluß hatte und die Smartphones nicht erfunden waren. Wahrscheinlich ist dieses blaue Telefon auch nur noch ein Relikt, weil im kleinsten Dorf Satellitenschüsseln gesehen werden können und auch dort Handys benutzt werden, aber man kann sie immer noch in kleinen Ortschaften sehen

 

 

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Karl Verfasst von:

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