Fussball gucken mit den Russen

Gerade kommen wir aus der Hotellobby. Da wurde das Eröffnungsspiel der Fußballweltmeisterschaft 2018 übertragen. Schon seit Tagen ist alles vorbereitet. Clubsessel sind auf die beiden großen Fernseher ausgerichtet, Luftballons sind aufgeblasen, Fahnen aufgehängt, Spezialspeisekarte gedruckt, Kellnerinnen haben T-Shirts mit der Aufschrift „Fanbase“…..aber dann ist nur knapp ein Viertel der Plätze besetzt, und obwohl Russland seit der 12. Minute in Führung liegt und dann auch noch gewinnt, ist der Jubel verhalten. (Karl: nicht mal beim Abspielen der russischen Nationalhymne standen die paar Zuschauer auf!). Liegt es am besseren Hotel, wo leise sein dazu gehört, oder an der Überraschung, so hoch gewonnen zu haben? Ein russischer Geschäftsmann, der uns nach dem Spiel ansprach, hatte keine so gute Meinung von seiner Nationalmanschaft, die würden nur an Zigarren und Mädchen denken, aber anders als die Deutschen nicht auf ein Ziel hin arbeiten.

Tagsüber haben wir bei zwei Spaziergängen die Stadt auf uns wirken lassen:

Ein buntes Durcheinander von alten Holzbauten, großen Häusern aus der Jahrhundertwende und neueren Gebäuden. Besonders stechen große Hotelbauten hervor. Bilder von der Promenade haben wir ja vorgestern schon gezeigt. Mehr als 80% der Einwohner bezeichnen sich als Russisch, etwas über 5% geben Karelisch als Nationalität an. Wenn jemand Karelisches will, dann ist er oder sie im Museum richtig. Hier wird ein wenig von der alten karelischen Tradition aufbewahrt und auch kindgerecht aufbereitet:

Morgen geht es schon weiter. Wir merken, dass unsere Zeit in diesem großen Land doch sehr knapp bemessen ist. Diese Hauptstadt der Republik Karelien hätte noch den einen oder anderen Tag verdient, aber in 7 Tagen läuft schon unser Visum ab und wir wollen noch etwas weiter in den Norden. Bis ganz in den Norden, bis Murmansk, werden wir es übrigens nicht mehr schaffen. Ein anderes Mal? Hier und dann noch weiter im Norden bei Belomorsk, wohin wir noch fahren werden, sollen die Nächte um Mittsommer wirklich weiß sein, ganz anders als in Sankt Petersburg, das erzählt uns ein Petrosawodsker.

 

Neueste Beiträge

Neueste Kommentare

Mechthild Verfasst von:

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert