Rzeszów – Bielefelds Partnerstadt in Polen

So unkompliziert sind wir fast noch  nie in ein neues Land eingefahren. Wir nehmen einen der Grenzübergänge in der hohen Tatra. Gute Straßen, mäßiger Verkehr aber schöne Landschaft. Und dann sind wir schon in Polen. Es gab ein Hinweisschild auf die Grenze in 1,5 km, aber dann kein Grenzschild mehr direkt am Grenzübergang. Trotzdem merken wir schnell, dass wir in einem anderen Land sind. Auch auf der polnischen Seite ist die Hohe Tatra ein sehr beliebtes Urlaubsgebiet, aber die Touristenorte sehen anders aus als in der Slowakei. Mehr Holzhäuser, mehr Eisenschnörkel an den Gebäuden mehr Türmchen und Holzdeko und viel mehr Verkaufstände mit Lammfellen, Puschen, billigem Textilzeug, etwas Handgestricktem und endlich in rauen Mengen meinem absoluten Lieblingskäse: Oscypek, ein elastischer Käse, der in Holzmodeln gepresst und dann geräuchert wird. Es gibt ihn auch ungeräuchert, aber das lehne ich ab. Sofort besorge ich mir Zloty und kaufe zwei Stücke bei einer alten Käsehändlerin. Schon seit meinem ersten Aufenthalt in Krakau, wo er auch an Ständen in den Straßen gehandelt wird, liebe ich ihn. Es ist ein typisches Produkt der Tatra und wird aus Schafsmilch hergestellt. Und es gibt ihn in verschiedenen Formen: Als feine Fäden geflochten, als spitzliche Ufos, ich mag allerdings am liebsten die handlangen Tönnchen. Ich habe diesen Käse auch schon in der Slowakei gegessen, aber er hatte dort nicht diese kleine Tönnchenform, die ich so schön finde. Morgen liefere ich ein Foto nach. Der Slowakische und der polnische Käse schmecken sehr ähnlich. Beide Länder haben sich sogar bei der EU auch um die Herkunft gestritten. Mir ist es egal. Ich liebe diesen Käse.

Wir sind dann zuerst weiter nach Norden bis kurz vor Krakau und dann stracks nach Osten abgebogen. Die Bielefelder Partnerstadt Rzeszów ist unser erstes Ziel. Hier alle Wappen der Partnerstädte (alle Bielefelder Freunde: erkennt ihr unser Wappen?!)

Rzeszów 1 Rzeszow Partner 1

Das ist eine alte Stadt aus dem 15. Jahrhundert mit nun 186.000 EW. Sie hat mehrere Universitäten und auch verschiedene moderne Industriebereiche. Eine Nacht bleiben wir und da Montags ja bekanntlich alle Museen geschlossen sind, erkunden wir die Stadt nur bei einem längeren Spaziergang. Es gibt auch modernes: Die Glasfassade vom Beitragsbild haben wir an der „Filhamonie“ gefunden.

Rzeszow Schloss Rzeszow 6

 

Rzeszow 5 Rzeszow 4 Rzeszow 3

Der Marktplatz ist riesengroß, überall Cafes und Restaurants, der ganze Platz ist umrundet von Außengastronomie und in der Sonne wirkt er sehr südländisch.

Rzeszow 2

Pause machen wir bei diesem großen Brunnen mit vielen Bänken und beobachten die Familien mit ihren kleinen Kindern und die älteren Menschen zum Feierabend:

Rzeszow Brunnen 1 Rzeszow Brunnen 2

Und wir besuchen die neue und die alte Synagoge. 14.000 Juden lebten vor 1939 in der Stadt. Fast alle wurden verschleppt und umgebracht. Nur wenige konnten fliehen. Jetzt gibt es keine jüdische Gemeinde mehr.

Synagogenschild

Morgen geht es weiter.

 

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Mechthild Verfasst von:

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