Böhmerwald und böhmische Dörfer

von Klatovy geht es heute in Richtung Prag. Da wir erst ab 14.00 Uhr einchecken können, wählen wir den Weg Richtung Böhmerwald bzw. Nationalpark Šumava, auch mit der noch vagen Idee, vielleicht die Quelle(n) der Moldau zu besuchen. Das Wetter wird immer schlechter, wohl auch, weil wir immer höher klettern (1000m und mehr), es regnet. Unsere Informationen über die Gegend und die Dörfer, die wir sehen, beziehen wir dann mehr aus dem Reiseführer als auch persönlichem Ausprobieren. Die Moldauquellen haben wir dann nicht besucht, da führt keine Strasse hin, da hätten wir 5 Stunden wandern müssen.

Hat jemand eine Idee, woher der Ausdruck „das sind für mich böhmische Dörfer“ stammt? Nun, dann fahrt mal hierhin: so sehen die Namen aus und die machen doch jeder nicht-tschechischen Zuge unglaubliche Probleme, oder? Železná Ruda, Kašperské Hory, Sušice, České Budějovice und noch viele mehr, das hat schon im 16. Jahrhundert den Ausdruck geprägt mit den böhmischen Dörfern. Die Tschechen nennen übrigens dies Phänomen „das sind spanische Dörfer“!

Ortsschild

Die Fahrt war jedenfalls trotz des Regens schön, die Gegend am Nordrand des Böhmerwaldes ist fruchtbar, hügelig, grün, immer wieder auch typische kleine Dörfer, immer mit Dorfteich, oft auch Viehherden auf der Weide, so richtig ländlich. Auf der Strecke von České Budějovice (Budweis!) nach Prag wurde dieser Eindruck noch mehr verstärkt: sehr gepflegte Gegend, tolle Strassen, lang und mit schönen Kurven (in denen dann natürlich immer wieder auch Kreuze und Blumen darauf hinweisen, dass sich hier jemand totgefahren hat), und bemerkenswert: kein Müll in der Gegend, keine brennenden Müllhalden, keine Plastiktüten am Straßenrand. Beeindruckend, wenn man in Deutschland sieht, wie an allen Strassen (besonders den Autobahnabfahrten) Müll aus dem Autofenster geflogen ist.

Budweis Budweis2

In Budweis haben wir dann kurze Mittagspause gemacht, ein Käffchen getrunken, den großen Marktplatz (1 ha!) bewundert, der von 48 Häusern verschiedener Epochen umgeben ist.

Karl nennt das „Käffchen“, wir hatten den typischen heimischen Espresso, etwas bitter und ziemlich groß und dazu böhmische Hefeteilchen mit Quark. Die Böhmische Küche ist wirklich schwer und nahrhaft.

Auf dem Markt habe ich erstmals einen DHL-Paketboten mit Fahrrad gesehen: das fand ich so toll, das muss ich euch zeigen

DHL

Dann ging es weiter Richtung Prag, immer ohne Autobahn (was zwar die Strecke enorm verlängerte, aber sehr erholsam und beeindruckend war). Jetzt schien auch wieder die Sonne. Gegen 17.00 Uhr Ankunft in Prag, Hotel problemlos gefunden, alles bestens, sehr zentral, Auto auf dem Hinterhof des Hotels gut untergebracht und erster kleiner Spaziergang in das nahe Zentrum, damit Mechthild sich einen Eindruck machen konnte (ich war ja schon zweimal hier). Abends natürlich Gulasch und Knödel und ein paar Bierchen.

Knoedel

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