Jajce

wir hatten mit dem Hotel Stari Grad solch ein Glück, dass wir gleich beschlossen, zwei Tage zu bleiben. Das Hotel werden wir als Tip beschreiben, es lohnt sich unbedingt. Gestern schien ja mal wieder die warme Sonne, heute war es bedeckter, etwas kühler und mittags gewitterte es auch. Wir machten einen kleinen Ausflug an die beiden Seen, die der Fluß Pliva in seinem Lauf vor Jajce bildet. An der Stelle, an der der kleine und der große See ineinander übergehen, ist nämlich eine bemerkenswerte Attraktion zu bewundern: die „Mlincici“, ein Komplex von kleinen Wassermühlen. Der Fußweg vom Parkplatz dorthin war schon sehr schön, so dicht an den Felsen entlang.

Pliva Felsen

Die Mühlen – es sind ca. 20 – stammen wohl schon aus osmanischer Zeit, wurden im Bosnienkrieg schwer beschädigt und sind jetzt restauriert wieder zu bestaunen. Kleine Hütten, in denen man kaum aufrecht stehen kann. In mehreren sind noch die Mahlsteine vorhanden, in anderen die Behälter, in die das Korn eingeschüttet wurde. Die Mühlräder, die unter den Hütten gewesen sein müssen und die ja die Mahlwerke angetrieben haben, sind alle nicht mehr da.

Wassermuehlen Wassermuehlen3

Wir waren fast ganz allein beim Gang zwischen den Mühlen, manche andere Touristen standen nur an der Strasse und photographierten aus der Entfernung.

Wassermuehlen Mechthild Wassermuehlen Karl

Das war ein schöner Vormittag. Die Sonne schien warm, nach den Wassermühlen saßen wir noch im See-Cafe und aßen regionalen Käse und ein paar Cevapci und beobachteten Angler und dann eine Menge Schulkinder, die mit Bussen angefahren kamen und sich gleich auf alle Freizeitangebote (Schaukel, Hüpfburg, Pony und Boote) stürzten.

Pliva See

Ich glaube, das war ein Vorgeschmack auf das Wochenende: die Seen und speziell dieser Platz sind sicher ein bevorzugter Ausflungsort und ja nur ein paar Kilometer von Jajce entfernt. Kleine Entdeckungen aus Tier- und Pflanzenwelt sind auch immer drin, wenn man die Augen aufmacht:

Tausendfuessler Maigloeckchen?

Den Tausendfüßler kann ich ja noch als solchen erkennen, aber die Blumen? Botaniker vor: was ist das? Wächst dicht am Wasser, etwa 20-25cm hoch, Blüten sehen aus wie Maiglöckchen

Wir haben es dann dabei bewenden lassen; Jajce hat noch eine Reihe bemerkenswert klingender Angebote (unterirdische Kirche, ein Relief mit Darstellung des Mithras-Kultes und natürlich auch eine alte Festung), aber irgendwie ist aktuell bei mir zumindest auch der Wind raus und der Akku leer. Man kann sich auch drehen und wenden wie man will, immer wieder stößt man auf Folgen des Krieges, sowohl real in Gestalt von Löchern an Hauswänden oder kleinen Kratern auf der Strasse von Granateinschlägen als auch im Erleben der Menschen, die das alles erleben mußten und es noch nicht bewältigt haben.

Mal sehen, wie wir uns morgen entscheiden.

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Karl Verfasst von:

Ein Kommentar

  1. Kurt
    13. Mai 2016
    Antworten

    Sieht eher aus wie ein Märzbecher, eine Art Frühlingsknotenblume. Ihr hättet mal ein bisschen graben sollen,

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