mit dem Besuch in Split haben wir den südlichsten Punkt der Reise in Kroatien erreicht, wir wollen jetzt die dalmatinische Küste weiter hoch und es ist klar, Richtung Norden bedeutet auch Richtung Bielefeld. Wir haben die Autobahn vermieden und sind auf der Nationalstrasse 8 meist recht küstennah über Šibenik, Biograd, Zadar und dann auf die lange Insel Pag gefahren.
Nach der Hitze der letzten Tage ist heute starker Wind aus Südost aufgekommen und für den Abend sind Gewitter angesagt. Mir tun die Radfahrer leid (und es sind nicht wenige), die uns entgegenkommen und emsig gegen den Wind ankämpfen müssen. Wir machen mal Mittagsrast in einem Bistrot an einer Strassenkreuzung, wo uns der Grillofen auffiel, in dem Lämmer oder Schweine im Ganzen gegrillt werden. Hier kommen wir ins Gespräch mit zwei deutschen Radfahrern aus Garmisch-Partenkirchen, die tatsächlich dabei sind, mit dem Rad nach Istanbul zu fahren! Ich kann es nicht fassen. Der Schweinebraten war im übrigen nicht so mein Ideal, aber villeicht war einfach auch das Messer zu stumpf, jedenfalls mußte ich mächtig arbeiten mit dem Messer und meinen Zähnen. Mechthild war da mit ihrem Stück ganz zufrieden.
Auf Pag angekommen fallen rasch die Unmengen von Steinen auf, die die Landschaft dominieren. Pag ist eigentlich eine Insel, über 50km lang und im Süden mit dem Festland durch eine Brücke verbunden. Die Insel ist ausgesprochen felsig, ganze Teile sind unbewaldet und kahl, manchmal tauchen Schafherden auf. In einer der Buchten sehen wir abgeteilte Flächen im Wasser, hier wird deutlich, dass auf Pag auch Salz gewonnen wird. Aus der Milch dieser Schafe, die sich eben weitgehend von salzhaltigerem Grün ernähren, wird der berühmte Paški sir (Pager Käse) gewonnen.
Wir hatten uns vorgenommen, im Ort Novalja eine Unterkunft zu suchen und wurden dann auch fündig, nachdem wir erst einmal erfahren hatten, dass noch alles geschlossen sei und erst in 2 Wochen der Betrieb losgehe. Der Besitzer des Apartmenthauses, bei dem wir dann eine Wohnung finden, spricht gut Deutsch, arbeitet sonst in Düsseldorf und ist das Sommerhalbjahr hier und betreut sein Apartmenthaus; in diesem sind übrigens nur deutsche Gäste, ein Paar kommt schon seit 15 Jahren hierher. Dies ist der Blick vom Balkon:
Übrhaupt zeigt der erste Bummel durch die Stadt, dass hier viele deutsche Touristen hinkommen und vorwiegend wohl Bayern. (Danke Bellana für deine Information, sehr einleuchtend.) Ich könnte mir vorstellen, dass man von München aus die Strecke hierher in einem Rutsch schaffen kann. Wir bummeln jedenfalls etwas, kaufen dann für ein Abendessen in der Wohnung ein, kommen gerade noch eben vor dem krachenden Gewitter an und werden morgen oder übermorgen mehr berichten.
Wir wünschen Euch eine gute Heimreise und besserem Wetter.
mfg.Mechthild und Hans Günter.