Albanien – auf nach Norden

am letzten Tag in Ksamil, dem Sonntag, stellte sich noch heraus, dass eine ganze Reihe deutscher bzw. deutschsprechender Touristen im Castle war, woraus sich nette Gespräche ergaben, Erfahrungs- und Meinungsaustausche, Tipps für weitere Unternehmungen. Ein schöner Abschlußabend!

Am nächsten Morgen Start gen Norden; geplant ist, dass wir am Mittwoch in Berat sind und am Wochenende in Tirana. Es ist sehr heiß, die Küstenstrasse ist gut ausgebaut und gut zu fahren, erfordert allerdings wegen der ständigen Kurven, Ansteigungen und Gefälle immer Konzentration. Ein erster Stop bei dem berühmten dreieckigen Kastell in Porto Palermo, dass Ali Pascha so um 1800 herum erbauen ließ. Die besterhaltene ottomanische Festung, sehr sehenswert, über einen kurzen Fußweg von der Strasse gut zu erreichen. Natürlich auch hier wieder ein Mann, der Billets verkauft für 100 Lek. Überraschend ist, dass man nach Durchschreiten des Eingangstores in einem Haus steht mit vielen Räumen und nicht in einem offenen Hof. Es ist eben keine Ruine, sondern noch vollständig erhalten. Vom Zentrum des Gebäudes aus in alle Himmelsrichtungen Gänge und Gewölbe und dann irgendwann eine Treppe, die auf die obere „Etage“ führt, eine Plattform mit Zinnen- und Turmumrandung.Ali Pascha 1 Ali Pascha 2 Ali Pascha 3 Ali Pascha 6 Ali Pascha 7 Ali Pascha 8

Auch hier treffen wir ein kleine deutsche und eine italienische Reisegruppe. Es ist unsere achte Reisewoche. Und daran erkenne ich, dass die Zeit voranschreitet und wir „jetzt fertig machen sollten“. In Bulgarien, am schwarzen Meer war fast alles noch geschlossen. Es war kalt, ich hatte meine dicke Wolfsjacke an. Dann war fast alles geöffnet und wir hatten die historischen Orte bei schönem Wetter ganz für uns alleine. Jetzt gibt es Dialoge wie diesen: „Ach, Deutsch!? Sie sind der weiße Bus hinter unserem?“ „Nein, wir sind der grüne Mercedes davor.“ „Wir waren letztes Jahr in Rumänien und davor in Äthiopien.“

Danach müssen wir in Himare selbst eine Pause machen, weil es so heiß ist und eigentlich Siesta-Zeit. Auch hier ist deutlich, dass die Saison noch nicht angelaufen ist, aber kurz bevor steht. Es wird repariert, gestrichen, aber gute Octopus-Mahlzeiten gibt es allemal. Nach Himare lauert der berühmte Llogara-Pass auf uns, der in sieben ganz langen Schleifen auf 1000m Höhe und dann durch den gleichnamigen Nationalpark führt. Während die dem Meer zugewandte Seite auf kahlen Berghängen verläuft, gibt es jetzt plötzlich Wald, viele alte Pinien, die Strasse ist deutlich älter und teilweise schlechter. Immer lauern unerwartet Schlaglöcher und tiefe Rillen. Die Straße führt wieder herunter in Richtung Orikum am Meer.

Hier ist dann richtig Sturm! Die Wellen schlagen hoch und überschäumen auch die Uferpromenade, so dass wir da natürlich durchfahren müssen und dem Mercedes auch mal ein kleines Salzwasserbad gönnen. Wir suchen uns ein Hotel in Radhime, ein „touristic village“ mit terrassenartig an den Hang gebauten Häusern mit jeweils 3-5 Zimmern. Im Hochsommer sicher die reinste Lärmquelle, jetzt sind wir wohl beinahe die einzigen Gäste.

Olimpia 1 Olimia 2

Die Köche langweilen sich, aber machen dann für uns wunderbare Fischgerichte. Karpacio levreku (vom Sea Bass), Tartar peshku (von welchem Fisch?) und schöne Linguine mit Meerestieren (Linguine me fruta deti e Linguine vongole). Sogar Desserts haben sie, Panna Cotta und ein frisches Schokoladentörtchen mit einem flüssigen Kern, deshalb dauert es länger, bis dieser Gang serviert wird. Diese Art Nachtisch sind wir gar nicht mehr gewohnt. Bisher konnte uns allenfalls frisches Obst angeboten werden.

 

Fischcap1 Fischcap 2

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Karl Verfasst von:

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