Die Bulgaren können Geschichten erleben und erzählen und an Orten präsentieren, wunderbar. Auf dem Weg nach Mazedonien, 3 km vor der Grenze gab es links an der Straße den Hinweis auf die Festung Samuil. Wir hatten da doch was gelesen? Anhalten, aussteigen, nachschauen.
An dieser Stelle 1014, also vor 1000 und einem Jahr ist Zar Samuil beim Anblick seiner geschundenen Soldaten aus Gram gestorben. Nach einer Schlacht mit dem byzantinischen Herscher Basilius II gerieten 15 000 Soldaten in Gefangenschaft und wurden geblendet. Jeder 100ste durfte ein Auge behalten, damit sie alle den Weg in die Heimat zurückfanden.
Das kleine Museum zeigt Alltagsgegenstände der Ausgrabung, historische Abbildungen des Geschehens und einige Goldmünzen, deren Sinn wir aber nicht verstanden. Erhellt wird es durch einige bunte Fenster, eine schöne Präsentation!!
Zum 1000sten Jahrestag ist dieser Ort renoviert worden und wir fanden ihn morgens um 11.00 Uhr in einer wunderbaren ruhige Atmosphäre vor. Nur die Kassenwärterin und zwei Arbeiter waren da. Die Sonne schien warm, alles war frisch und grün und die Strumica rauschte gen Bulgarien. Eidechsen wärmten ihre Körper, der Mohn blühte und die Platanen entfalteten ihre Blätter.
Am Anfang gab es einen schönen Picknickplatz direkt am Wasser und es ist sehr erlaubt, die Platanen zu besteigen. An eine ist sogar eine kleine Leiter gestellt, um den Kindern (oder abenteuerbereiten Erwachsenen) den Aufstieg zu erleichtern. Also, unbedingt einen Picknickkorb mitnehmen. WIr waren unvorbereitet und haben es bedauert.
Als wir zum Ausgang gingen erschien plötzlich eine große Gruppe Schüler und Schülerinnen. So still ist es offensichtlich doch nicht immer.
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