gestern strolchten wir durch Varna. Stadt im Umbruch, sehr viel wird gebaut, Varna will ja auch 2019 europäische Kulturhauptstadt werden.
Großartige Idee von Mechthild: wir gehen in die Oper! Heute gibt es Carmen als Balett. Gesungen wird dort auf französisch. Leider ist die nächste Vorstellung für eine andere Oper erst nächste Woche, wenn wir wieder unterwegs sind. Karten für heute sind noch erhältlich, kosten sagenhafte 10 LEV pro Karte (= 5,00 €)!
Besuch des Archäologischen Museums mit großartiger Darstellung der langen Geschichte der Gegend von den Thrakern über die Griechen und Römer und Türken bis in die Moderne. In einem Raum ist der weltberühmte Goldschatz aus der Nekropole von Varna ausgestellt, der vor 40 Jahren zufällig bei Bauarbeiten entdeckt wurde. Hunderte von wunderschön gearbeiteten Stücken, ältester Goldschatz der Welt, entstanden ca. 4500 Jahre vor unserer Zeit!!
Fachleute haben aus den Gräbern geschlossen, dass sich hier die ersten Zeichen für die Ausbildung einer hierarchisch (und patriarchalisch) strukturierten Gesellschaft finden. Ich finde das ja unglaublich, dass immer nur von den Zeugnissen der Ägypter gesprochen wird, sich aber zur gleichen Zeit in Europa schon solch eine hochentwickelte Kultur befand. Ich werde mein Unwissen nach Rückkehr mindern müssen und mich mit Thrakien beschäftigen.
Abends Ballett in der Oper: Carmen von Bizet!
Das Opernhaus ist 1927 mit Hilfe einer großen Spendenaktion der Bevölkerung errichtet worden, beherbergte primär das dramatische Theater (steht auch noch über dem Eingangsportal) und jetzt die Oper.
Ganz nette Aufführung mit manchen holprigen Teilen, aber es hat uns sehr gefallen. Eine große Gruppe deutscher Touristen (alle etwas älter als wir, wohl von einem Kreuzfahrtschiff) fällt mir etwas unangenehm auf, weil für sie der Vorraum zum Balkon über dem Eingangsportal blockiert wird, damit sie sich in Ruhe mit kleinen Snacks und Sekt vergnügen können.
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