Bulgarien – Abschied von Varna

Für den letzten Tag in Varna hatten wir uns einen ausgiebigen Spaziergang am Meer vorgenommen. „Das, was die Familien der Stadt am Sonntag so machen.“ Varna hat einen kilometerlangen sogenanten „Meerespark“ direkt am Strand. Dort gibt es hintereinander weg das Medizinhistorische Museum, das Marinemuseum, ein Aquarium, das Delfinarium und dazwischen bzw. über die Straße weg breiten weißen Sandstrand. Der Stadtpark ist auch in der Nähe und die Ruinen der riesigen römischen Thermen liegen auf dem Weg.

Wir hatten eine schönen sonnigen Nachmittag. Kaum Wolken am Himmel und um die 14 Grad. Plötzlich standen Stühle vor den Cafes, manche Imbisse grillten mit kleinen Holzkohlegrills das Fleisch draußen und auch die Parks waren voller Menschen.

Die Ruinen der römischen Therme öffnen nur im Sommer, wir konnten sie aber von außen durch den Zaum bestaunen. Nur Hunde und Katzen haben im Frühling dort Zutritt. Vestiarium, Frigidarium, Tepidarium, Caldarium (das sind Bezeichungen für die verschiedenen Wassertemperaturen in den Bädern), alles um 138 AD fertiggestellt und lange im Betrieb gewesen. Ich wäre gerne mal Gast in so einer alten Badeanstalt. Gibt es eigentlich irgendwo einen Nachbau, der benützt werden kann?

Varna Therme

Auf unserem Weg begegneten uns viele Frauen und Mädchen  mit Blumen und Weidenzweigen in der Hand, manche hatten die Zweige zu Kränzen gebunden. In einem Garten machten Eltern Fotos von kleinen Mädchen mit Weidenkränzen auf dem Kopf. Das war der Garten einer orthodoxen Kirche und wir konnten hineingehen und zuschauen. Während gesungen und gebetet wurde, kamen und gingen die Gläubigen. Im Vorraum wurden Kerzen verkauft. Ein Mann in einem religiösen Gewand verteilte Weidenzweige an die Frauen. Ich habe auch ein paar erhalten. Es ist der Sonntag vor Ostern hier, also Palmsonntag. Die Weidenzweige erinnern an den Einzug Jesu nach Jerusalem und die Palmwedel sind hier durch blühende Weidenzweige ersetzt. Zuhause aufgehängt bringen sie der Familie Glück und Gesundheit für das Jahr. Meine Zweige haben ich zu einem kleinen Kranz geflochten und ich werde sie in der Ferienwohnung in Varna lassen. Hoffentlich bringen sie allen Bewohnerinnen und Bewohnern Gutes.

Weidenkranz

Varna SchiffAm Strand liegt der Nachbau eines alten Segelschiffs.In dem Restaurant dort haben wir einen Meeresfrüchtesalat gegessen und den Aktivitäten am Strand zugeschaut: Drachen steigen lassen, Hunde müde toben, Familienfotos schießen und, unermüdlich und bis wir wieder gingen auch erfolglos, teure Autos, die sich festgefahren hatten, aus dem weichen Sand auf die Straße bringen. Wir konnten draußen sitzen und Karl hatte schon die Befürchtung, er würde sich den ersten Sonnenbrand auf dem Kopf einfangen.

Varna Auto Sand Varna Drachen

Auf der Promenade am Strand gibt es einen Wasserspender mit diesen zwei Bronzedrachen, die sich ein Ei geben. Dieser Brunnen spendet Heilwasser, „gut fürs Herz“, erklärten uns Passanten, die dort große Flaschen abfüllten. Es gibt sicher eine Geschichte dazu, ich habe sie leider in keinem unserer Führer gefunden.

Varna Drachenbrunnen

Weiter ging es durch den Stadtpark und hier tobte das Leben. Ein große Gruppe junger und alter Bürger Varnas tanzte Volkstänze nach Musik aus dem Lautsprecher. Wir hätten uns einfach einreihen können, hätten wir die Schrittfolge gekonnt. An der Seite spielten zwei junge Männer mit einem kleinen Ball mit Schweif; für den Enkel habe ich so einen Ball in den Farben der bulgarischen Flagge gekauft. Ich freue mich schon darauf mit dir Ball zu spielen.

Varna Tanz

Im Stadtpark und in der angrenzenden Einkaufszone flanierten die Einwohner und Touristen. Eine wunderbare Stimmung bei schönem Wetter und ein guter Abschluss für unseren Aufenthalt in Varna.

 

 

 

 

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Mechthild Verfasst von:

2 Kommentare

  1. 6. April 2015
    Antworten

    Danke für die informativen Berichte und schönen Fotos!
    Nachbau römischer Therme: das Friedrichsbad in Baden-Baden bietet „römisch-irische“ Badekultur. Liegt nicht ganz auf dem Weg 😉
    Gute Reise!

  2. […] da passiert. Über unsere erste Begegnung mit den Osterfeierlichkeiten am Palmsonntag hatten wir ja hier schon berichtet. Im Laufe der Osterwoche ist uns nichts besonderes aufgefallen. Vieles findet eben […]

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